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De Musici

Würden Außerirdische unsere Welt besuchen, so wie es den Overlords in Arthur C. Clarkes Roman "Childhood's End" geschieht, dann würden sie sich über eine bemerkenswerte Eigenschaft der Menschen wundern. Wohl jedes Individuum unserer Spezies, sofern es nicht ein pathologisches Schicksal ereilt hat, empfindet ein besonderes Erlebnis, wenn der Schäfenlappen seines Gehirns auf spezifische Art in Erregung gerät.


Das älteste erhaltene Musik-Instrument ist eine Knochenflöte aus der Eiszeit, die aus den Flügelknochen eines Gänsegeiers gefertigt wurde und zwischen 42.000 und 43.000 Jahre alt ist. Dies lässt darauf schließen, dass Menschen schon Musik kannten, noch sehr lange bevor sie vor ca. 10.000 Jahren sesshaft wurden und Städte gründeten. Ganz sicher hat schon damals der "Zauber der Musik", seinen Einfluss auf das Befinden der Menschen gehabt.


Es gibt verschiedene Hypothesen, warum und wie der Mensch zu Musik fand. War es der links-rechts Zweitakt des Gehens, der ihm den Rhythmus vorgab? War es das Pulsieren des Blutes in seinen Adern? Oder liegt eine tiefere Verbundenheit zwischen Mensch und Musik vor, die sich aus den Naturgesetzen herleitet, aus der Verbindung von Harmonie und Mathematik? Ist das musikalische Empfinden ein Echo neuronaler Erregungsmuster im Gehirn des Menschen?

Struktur und Klang

Ohne Klang keine Musik, Ohne Struktur keine Musik.

Wir  kennen keine Kultur ohne Musik. Vielleicht gab der Takt des  Marschierens unser nomadisch lebenden Vorfahren den ersten Rhythmus vor.  Im stetigen links-rechts, links-rechts, im Schaukeln des Körpers, liegt vielleicht auch der Ursprung des Tanzes. Die überbordende  Freude über eine gelungene Jagd fährt dem jungem Menschen in die  Glieder. Im gemeinsamen Stampfen vor dem wärmenden Lagerfeuer fühlt der Mensch den Schutz der Gesellschaft.

Im Gesang der Vögel findet der Mensch Melodien und versucht sie  vielleicht nachzuahmen. Was als melodische Aneinanderreihung von Tönen  empfunden wird, ist aber keine zufällige Erfindung, sondern eher eine Entdeckung des Menschen.


In den nachfolgenden Betrachtungen, wollen wir uns diesen Fragen widmen.

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